Die ersten Jahre der Dorfgemeinschaft

 

 

Die Dorfgemeinschaft organisierte in ihren Anfängen viele Anlässe für die Bevölkerung, die heute zum Teil in Vergessenheit geraten sind. Es waren auch viele Inititalzündungen darunter, die heute von anderen Organisationen oder Vereinen in Eigenregie übernommen wurden. Nachfolgend einige Aufzählungen, die wir in den ersten Jahrgängen des Dorfkalenders gefunden haben:

 

 

Bibliothek

 

Den Interessenten standen 100 Bücher zur Verfügung, die von der Schweizerischen Volksbibliothek, Kreisstelle Luzern, bezogen werden konnten. Nach einigen Monaten wurden die Bücher durch ein neues Sortiment ersetzt. Bald darauf wurde die Lesegemeinschaft gegründet. Es gelangten Lesemappen in Zirkulation, die je nachdem drei bis vier Zeitschriften enthielten und von Zeit zu Zeit weitergegeben wurden. So kamen viele in den Genuss von interessanten Zeitschriften wie „Schweizerspiegel", „Das Tier" oder „Atlantis", ohne für jedes Heft ein Abonnement bezahlen zu müssen.

 

 

Bundesfeier

 

Die Bundesfeier wurde bald von der Gemeinde an die Dorfgemeinschaft delegiert. Zusammen mit jeweils zwei Vereinen organisiert sie seither diese Feier.

 

 

Filme / Vorträge / Exkursionen

 

Im Physikraum des Schulhauses sowie im Gasthof Adler wurden monatlich Filmvorführungen gezeigt. Kulturfilme über Amerika und Indien bis hin zu unterhaltsamen Schweizer Heimatfilmen standen der Bevölkerung unentgeltlich zur Verfügung.

 

Es wurden Vorträge erzieherischer, kultureller und politischer Art veranstaltet. So strömten beispielsweise im März 1960 rund 470 Personen von nah und fern in die Turnhalle, um einem Vortrag von Anatole J. Michailowsky über das Thema „Was geht in Russland wirklich vor?" zu folgen. Er war einer der bestorientierten und mutigsten Vortragsredner gegen die kommunistische Gefahr. Als das Schweizerische Landesmuseum im Egolzwiler Moos Grabungen durchführte, um weitere Kenntnisse über das Leben der prähistorischen Bewohner unserer Gegend zu erhalten, organisierte die Dorfgemeinschaft eine Exkursion, und ein Mitarbeiter des Landesmuseums erklärte den Teilnehmern das sichtbar gewordenen Uferdörflein. Die Aktion für „Das gute Buch" führte den Zuhörern die grosse Bedeutung der Presse deutlich vor Augen. Ein Jugendschriftsteller begeisterte die grösseren Schüler für das gute Jugendbuch. Das Ergebnis einer Umtauschaktion von Schundliteratur gegen einwandfreien Lesestoff bewies die Notwendigkeit einer solchen Veranstaltung und eine umfangreiche Buchausstellung im Gemeindesaalzeigte den Jugendlichen und Erwachsenen, wie viele gute Bücher erhältlich sind.

 

 

Integration

 

Kurse für die italienische, spanische und später auch englische Sprache waren beliebt. Es wurden Messen in italienischer Sprache angeboten und monatlich wurden Film ein italienischer Sprache gezeigt. Bereits in diesen Jahren zählte in Nebikon jeder 7. Einwohner zur fremdsprachigen Bevölkerung.

 

 

Nachmittage für Betagte

 

Es war vom ersten Moment an eine Erfolgsgeschichte. Die Dorfgemeinschaft lud die ältere Generation zu einer ersten Zusammenkunft ein. Herr Baptist Schlüssel nahm sich der Anliegen der Betagten an und so entwickelte sich der Nachmittag der Betagten zur Silberzunft, die schon seit langer Zeit vom Frauenverein betreut wird.

 

Eine unbekannte Dichterin verfasst damals einen Vers dazu:

 

Do chönd die einte jasse,

die andere plodere oder gschpasse,

es söll vo nun a eso sy,

gälled, ehr send au derby,

fröhlich wämmer zäme cho

ond d’Griesgrame ned ineloh.

 

 

Samichlaus

 

Die Dorfgemeinschaft holte auch den Samichlaus ins Dorf, ein Anlass, der seit vielen Jahren vom STV mit grossem Engagement durchgeführt wird.

 

 

Skikurse

 

Die Ski-Riege führte Kurse für Jung und Alt durch und organisierte auch Skitouren in die Berge.

 

 

Wanderungen

 

Diese wurden rege genutzt und heute steht diese Aktivität unter der Regie vom Aktiven Alter. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde die Grenzwanderung ins Leben gerufen, die noch heute ein wichtiger Bestandteil vom Jahresprogramm der Dorfgemeinschaft ist.

 

 

Kunst und Handwerk - Ausstellungen

 

Die Dorfgemeinschaft hat in ihrer Tätigkeit schon in den ersten Jahren die Kunst und das Handwerk in Ausstellungsform nach Nebikon geholt. Unbekannte Künstlerinnen und Künstler stellten neben namhaften Persönlichkeiten ihre Kunstwerke aus - und manch noch unbekannter Name wurde später in der Kunstwelt viel beachtet und berühmt.

 

1961 bereits stellten Hedwig Aregger-Marazzi, Margrit Hunkeler-Marazzi und Silvia Morger ihre Plastiken, Ölgemälde und Zeichnungen im Rahmen der Aktion «Die gute Form» aus.

 

1963 wurde die erste Freizeitausstellung lanciert.

 

1967 folgte die erste Kunstausstellung mit den Gemälden von Balz Camenzind aus Sempach und den Plastiken von Rolf Brem, Luzern.

 

1970 stellten diverse Künstler ihre Werke in Nebikon aus: Andrö L. Freymond, Lausanne/Böckten (Ölbilder und Keramik); Jaqueline Brion (Schmuck); Margrit Rösli von Wartensee (Handwebereien) und Vrony Unseld, Luzern (Textilhandwerk). Von Frau Unseld zierte manches Jahr in der Gemeindeverwaltung ein kunstvoller Wandteppich die Wand.

 

1972 folgte eine weitere Kunstausstellung mit Gemälden, Zeichnungen und Aquarellen. Paul Nussbaumer aus Hildisrieden war Gast in Nebikon.

 

1974 waren Künstler wie Max Byland, Aarburg (Aquarelle), Marcel Seitz, Römerswil (Malerei), Hedwig Aregger-Marazzi, Hasle (Plastik, Keramik, Aquarelle) und Albin Näpflin, Stand (Bildhauer) in Nebikon zu Gast.

 

1976 organisierte die Dorfgemeinschaft die erste Hobbyausstellung.

 

1977 wurden Holzschnitte und Lithographien von Paul Franken, Küngoldingen; Aquarelle und Zeichnungen von Heidi Fankhauser, Riehen und Ölbilder von

Richard Benzoni, Würenlos ausgestellt.

 

1982 konnten die Künstler Peter Dietschi, St. Erhard; Irma Ineichen-Meier Luzern; Rolf Käppeli, Schenkon; Werner Meier, Luzern; Peter Wiederkehr, Luzern und lrene Wydler, Luzern für eine Kunstausstellung gewonnen werden.

 

1984 wurde eine kunstgewerbliche Ausstellung eingerichtet.

 

1988 stellten Fotografen an der ersten Fotoausstellung aus.

 

1990 folgte die 6. Kunstausstellung.

 

1993 wurde an den Erfolg der ersten Hobbyausstellung angeknüpft.

 

1995 eine weitere Kunstausstellung wurde organisiert.

 

1999 die dritte Hobbyausstellung öffnete ihre Tore. Unvergesslich nebst den

vielfältigsten Hobbywerken war die Ombra, in welcher die kulinarischen Künste für viele Gaumenfreuden sorgten.

 

2002 eine weitere Kunstausstellung war in diesem Jahr das Highlight. Die Künstler Cornelia M. Arnold (Bilder), Philipp Obertüfer (Aquarelle), Bernadette Baumgartner (Keramik), Bruno Tanner (Skulpturen) und Silvia Schlüssel (Bilder) stellten im Oberstufenschulhaus ihre vielbeachteten Werke aus.

 

2004 lancierte die Dorfgemeinschaft einen Wettbewerb, um zum 1111-Jahr- Jubiläum von Nebikon eine Fantasiefahne zu kreieren. Die zahlreichen Fahnen zierten das Oberstufenschulhaus, trugen zum festlichen Schmuck an der 1. August-Feier bei und sind zum Teil noch heute im Dorf da und dort an einem Fahnenmasten zu sehen. Die Dorfgemeinschaft liess eine A5-Karte mit allen Sujets drucken.

 

2006 fand die Kunstausstellung in der Hammerschmiede in Nebikon statt. In diesen inspirierenden Räumen stellten folgende Personen aus: Stefan Bucher-Twerenbold, Nadja Huber, Pascal Kirchhofer, Simone Schlüssel, Caroline Schmid. Diese Ausstellung war sehr speziell, da von den fünf Ausstellern vier von Nebikon waren. Das war ein besonderer Moment.