Die Geschichte unserer Grenzsteine

 

 

Zur 1100 Jahrfeier der Gemeinde Nebikon wollte die Dorfgemeinschaft etwas Bleibendes schaffen. Lange wurde hin und her überlegt. In Anlehnung an den «Weg der Schweiz» rund um den Vierwaldstättersee wurde die Idee geboren, in Nebikon jeweils an den Grenzen zu den Nachbarsgemeinden einen Grenzstein zu setzen. Da der Dorfgemeinschaft natürlich das nötige Budget für diese Aktion fehlte, wurde die Idee dem Gemeinderat vorgetragen. Dieser war sehr interessiert und beauftragte die Dorfgemeinschaft, dieses Projekt zu verwirklichen.

 

 

Beim Friedhof lag seit geraumer Zeit eine grosse Tessiner Granitsteinplatte, die bei einer Lieferung Granitsteine für die Friedhofsgestaltung als „Restposten" gelagert wurde. Armin Gisler, damaliges Dorfgemeinschaftsmitglied, nahm sich dem Projekt „Grenzstein" intensiv an. Er konnte diese Granitsteinplatte für die Grenzsteine nutzen und diese wurde in vier Teile zerlegt. Bruno Tanner, ein bekannter Künstler aus Dagmersellen, erhielt den  Auftrag, auf diesen Steinen die jeweiligen Wappen der Grenzgemeinden zu gestalten. Es wurden drei Grenzsteine mit je zwei Wappen und einer mit drei Wappen gefertigt.

 

 

Die Standorte

 

Die Eigentümer der entsprechenden Grundstücke, wo die Grenzsteine gesetzt werden sollten, räumten der Gemeinde auf uneingeschränkte Dauer das Recht ein, diesen Stein zu setzten. Der Grenzstein Nebikon - Ebersecken wurde auf dem Grundstück von Fam. Brechbühl, Flüeggen, gesetzt. Der Stein Nebikon-Egolzwil wurde auf dem Grundstück der Fam. Koller Martin im Galgenhölzli, Farnaken, gesetzt. Der Grenzstein Nebikon - Schötz erhielt seinen Platz an der Luther auf Gemeindeland und der vierte Stein, Altishofen - Nebikon-Dagmersellen fand seinen Platz auf dem Weg beim Stämpfelwald, das ebenfalls Gemeindeland war.

 

 

Jubiläums-Grenzbegehung

 

Am Samstag, 18. September 1993, lud die Dorfgemeinschaft zur Jubiläums-Grenzbegehung ein. Dazu wurde ein separates Nebiker-Blättli mit dem Festprogramm gedruckt. Jeder Grenzstein wurde im Beisein einer Delegation der Nachbargemeinden in einem festlichen Akt enthüllt. Anschliessend trafen sich die Nebiker und Nebikerinnen mit den Einwohnern der Nachbargemeinden in der Mehrzweckhalle zur offiziellen Feierstunde, die von Vereinen aus den Gemeinden umrahmt wurde. Jedes Jahr an der Grenzbegehung führt der Weg der Wanderer zu diesen Grenzsteinen.

 

 

Hegen und Pflegen

 

Die Grenzsteine mussten nun auch gepflegt werden. Diese Aufgabe übernahm die Dorfgemeinschaft gerne. Jedes Jahr wurde die Aktion «Grenzsteinputzete» gestartet. Einmal im Jahr sah man die Dorfgemeinschaftsmitglieder mit dem Velo ausschwärmen. Auf den Packträgern waren Wasserkanister, Kessel und Bürsten zum Schruppen und Gartenscheren zum Schneiden des Grases um den Stein geladen. Nach dem Putzen traf man sich zu einem gemütlichen Umtrunk. Seit einigen Jahren kann es die Dorfgemeinschaft lockerer nehmen. Armin Steffen und in den letzten Jahren Rainer Zürcher putzen die Grenzsteine im Vorfeld professionell heraus und die Velofahrt einmal im Jahr wird dazu benutzt, die Steine zu bewundern. Was aber nach wie vor traditionsgemäss zelebriert wird, ist das gemütliche Zusammenkommen aller Mitglieder. Einmal wird nicht geplant und organisiert, sondern nur geplaudert und genossen. Dieser interne Anlass der Dorfgemeinschaft wird von allen immer sehr geschätzt.

 

 

Grenzbegehung im September

 

Immer am Samstag vor dem eidg. Bettag lädt die Dorfgemeinschaft zur Grenzbegehung ein. Jung und Alt trifft sich, um die Nebiker Grenzen abzuwandern. Einmal geht es auf der Santenbergseite über Stock und Stein, das andere Jahr wird die Flüeggenseite näher unter die Lupe genommen. Unter kundiger Führung erfahren wir Interessantes, Neues und manchmal halb Vergessenes aus unserer Gemeinde. Und immer treffen wir auf die Grenzsteine. Bei einem gemütlichen Zobig gibt es immer viel zu erzählen und der Kontakt untereinander wird gepflegt. Im Jubiläumsjahr 2009 wurde eine spezielle Begehung gemacht, nämlich eine Dorfbegehung. Unter kundiger Führung von Kurt Küng erforschten die Interessierten das Dorf.